Ep017-Rechte Politik I

... über die AfD in Chemnitz, die Bedeutung und Inhalte rechter Politik.
Ein Gespräch mit Nico Köhler, Stadtrat in der AfD-Fraktion Chemnitz und Kreisvorstand. Im ersten Teil unterhielten wir uns über die Rolle der AfD im öffentlichen Diskurs, bürgernahe Politik und Migration.
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7 Replies to “Ep017-Rechte Politik I”

  1. Karl S.

    Bis hierhin ein sehr gelungener Podcast. Im Sinne der AfD. Es wird leider immer noch und immer wieder die Bühne bereitet um Gefühle statt reale Fakten unter die Menschen zu bringen.

    “Die Quote der Asylbewerber ist in Sachsen sehr niedrig.” “Ja aber Hamburg. Gefühlt 90%”
    Schweigen. Man könnte moderieren.
    Fremdschämen Nr.1

    “Die Bewerbung zur Kulturhauptstadt war wieder mal am Bürger vorbei.”
    “Na dass war doch alles öffentlich, sowohl die Ausschreibung als auch die Planung.”
    “Ja aber die Schlaglöcher!”
    Wieder Schweigen. Man hätte moderieren können.
    Fremdschämen Nr. 2

    Und dann fordert er allen Ernstes von “den Linken” einen Masterplan wie man am besten gute von bösen Asylbewerber trennt und eine angemessene Negativzuwanderung hinbekommt.
    Man könnte moderieren.
    Fremdschämen Nr. 3 bis 10.

    Ganz ehrlich: sowas kann man doch nicht stehen lassen und dann 2 Wochen später die “Einordnung” hinterherschieben. Das ist eine Person aus dem Stadtrat! Da bleibt bloß zu hoffen, dass das niemand groß außerhalb von Chemnitz hört, sonst ist das Bild der Stadt wieder am A….

    • sfadmin

      Hi! Danke für Dein Feedback. Ich kann Deine Bedenken verstehen und habe sie zeitweise auch geteilt. Am Ende überwog aber ein anderer Gedanke: stell Dir vor, ich ginge dazwischen, als er “aber die Schlaglöcher!” gesagt hat. Dann hätte er umformuliert, abgewogen und relativiert, da das offensichtlich seine Art ist. Das ganze Gespräch zeugt davon. Stattdessen denken, gemäß der bisherigen Resonanz, fast alle Hörer das gleiche wie Du. Und niemand kann sagen, ich hätte manipuliert oder ihn in einem üblen Licht dastehen lassen: tut er das, ist es allein sein Verdienst. Soviel zu meiner Denkweise: ich verstehe, dass sie streitbar ist und Dich das vermutlich nicht überzeugt.

      Eine Sache noch: der AfD keine Plattform zu bieten, hat historisch nicht funktioniert. Im Gegenteil: zur OB-Wahl tritt ein Kandidat an, im Vergleich zu dem N.K. wie ein Chorknabe wirkt. Der Mann würde von seiner Fraktion gewählt. Was man von diesem Teil von Chemnitz halten soll? Sag Du es mir.
      Guten Abend!

      • Mark

        Nachtrag zu »Eine Sache noch«

        Es mag ja sein, dass N.K. im Vergleich zu dem kürzlich ernannten Kandidaten dieser AfD ein »Chorknabe« ist. Aber er ist Vertreter/Mitglied/Freund/Patriot ebendieser Partei, die vom Vogeschiss der Geschichte spricht, er gehört der Partei an, in welcher dieser Höcke von der Umvolkung warnt. Er ist niemals ein Chorknabe. Wenn er einer wäre, dann hätte er so viel Mumm in den Knochen und Windungen im Hirn, dass er dieser Partei aus dem Weg gehen würde. Er singt mit in diesem Chor der Menschenfeinde, Panikmacher und Klimawandelleugner. Er genießt es, »überspitzte Posts« auf Facebook abzusetzen und ergötzt sich an den Kommentaren der normalen Menschen, die »zurück in die Mitte gebracht werden wollen«. Es ist armselig, was er da von sich gibt. Und dass so etwas nicht moderiert wird, finde ich echt traurig.
        Guten Abend

      • Karl S.

        Also wenn ich das jetzt richtig verstehe, haben Sie die Diskussion vermieden um nicht verbal überrumpelt zu werden und ein Umformulieren, Abwiegen und Relativieren gar nicht erst zu zulassen. Warum dann überhaupt erst ein Interview? Dann doch lieber das Gespräch von vornherein ausschließen wenn man weiß das man dem nicht gewachsen ist. Und ich bin wahrlich kein Fan von Frau Ludwig. Aber ich persönlich würde diesen Personen auch keine Hand reichen, solange Sie sich als bürgerliches Schutzschild in Stellung bringen, um den Faschisten im Kern der Partei zu einer harmlosen Maske zu verhelfen.

        Der AfD keine Plattform zu bieten, hat historisch nicht funktioniert? Was zu beweisen wäre. Aus meiner Sicht funktioniert es sehr viel besser als diesen Demokratiefeinden permanent aus falsch verstandener Toleranz Sende- und Redezeit zu schenken.

        Was man von diesem Teil von Chemnitz halten soll? Abstand!

        • sfadmin

          1. Nein, das haben Sie nicht richtig verstanden. Ich sehe es weder als meine Aufgabe, noch finde ich es förderlich, im Gespräch mit einem Stadtrat zu sagen: “Seht alle her! Das ist, als würde man mit dem Gehirn durch Lego laufen”. Wenn man Leute reden lässt, genügt das in den meisten Fällen schon. Offenbar reicht’s Ihnen nicht: das ist schade. Dass Sie übrigens glauben, ich sei Nico Köhler nicht gewachsen, würde ich mal vorsichtig als spannend bezeichnen.
          2. Wem Barbara Ludwig die Hand gibt und wem nicht, könnte mir nicht egaler sein. N.K. schert es offenbar, weshalb er es im Gespräch ungefähr acht mal erwähnt hat.
          3. Den Beweis würde ich so angehen: die AfD wurde in der Bundestagswahl 2017 dritt-stärkste Kraft. Im Zuge der LTW Sachsen erzielte sie 28% der Stimmen. So viel Erfolg hatte es, der AfD keine Bühne zu bieten: sie ist in allen Parlamenten vertreten. Sie haben insofern recht, alsdass das vermutlich mehr als einen Grund hat. Mein Lösungsansatz ist: reden lassen, bis alles gesagt ist. Das dauert nämlich in der Regel nicht lange.
          4. Was Sie da sagen, finde ich schwierig: wir werden das aber vermutlich nicht in meiner Kommentarspalte gelöst bekommen. Wie wollen Sie denn von einem Drittel der Chemnitzer bzw. Sachsen Abstand halten? Und vor allem: warum? Weil Sie besser sind? Wegen Ihres Abschlusses oder Ihrer politischen und ethischen Überzeugungen? Da mögen Sie Recht haben: ich hingegen, halte es für kontraproduktiv. Nicht ein Hörer sagt nach der Episode: “wow, das hat mich positiv überrascht! Geiler Typ, geile Partei”. Aber sollte irgendjemand denken: “wow, offenbar ist das ein ziemlich unpolitischer Narzisst, der lieber endlich die Hand der OB schütteln will, als sich über Inhalte Gedanken zu machen”, ist das für mich ein Gewinn.

          • Karl S.

            “Wenn man Leute reden lässt, genügt das in den meisten Fällen schon. Offenbar reicht’s Ihnen nicht” Nein, es reicht mir nicht das man andere einfach reden lässt. Daher ja mein erster Kommentar.

            Ich sehe es durchaus als Ihre Aufgabe an, das zu sortieren. Eventuell nicht mit dem von Ihnen genannten Satz. Dafür etwas eloquenter, etwas mehr Gelassenheit und Finesse. Dann würde ich es als durchaus “gewachsen” bezeichnen.

            Sie glauben also ernsthaft, man hätte der AfD bis 2017 keine Bühne geboten? Die unzähligen Talkshows, Artikel, Interviews etc. bei denen die AfD zum Teil die Themen vorgegeben hat, über die die Gesellschaft zu diskutieren hat, waren keine Bühne? Sorry, aber da fällt mir jetzt nix mehr zu ein. Ich halte es für eine Fehleinschätzung wenn man denkt, man könne “reden lassen, bis alles gesagt ist”. Meine Erfahrung: die hören niemals auf zu reden solange jemand zuhört. Also viel Spaß beim zuhören.

            Eins noch: Das Sie mir jetzt unterstellen ich halte mich für was besseres, finde ich schade. Auch Sie haben in Ihrer Welt Menschen mit denen Sie nicht unbedingt was zu tun haben wollen bzw. zu denen Sie Abstand halten – ob Sie das jetzt zugeben wollen oder nicht. Ich bin in den 90ern groß geworden, eine Zeit in der ein Großteil der Gesellschaft weggeschaut hat, als die Neonazis immer mehr wurden. Als Jugendliche auf Dorffesten von Nazis verprügelt worden und sich von den Verwandten hinterher anhören mussten, das wären doch ganz normale Jungs. Als man durch die Stadt gejagt wurde, weil man sich mit Ausländern abgibt. Als die Netzwerke entstanden sind, die später die NSU beheimateten. Ich habe all die Verharmlosung und vergebliches Hoffen auf Selbsteinsicht direkt miterlebt, also nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich mit Menschen aus dieser Richtung nichts zu tun haben will. Weder mit den Radikalen, noch mit den vermeintlich Gemäßigteren, die doch nur die Tarnung für den radikalen Kern bilden. Wie ich Abstand halten will? Ich bemühe mich einfach eher um die vernünftigen Personen in meinem Umfeld, da hab ich mehr von.

            Dennoch, bitte verstehen Sie meine Kritik nicht als Verriss. Es geht weder um das Format, noch den Gast an sich. Auch die Themengebiete sind gut gewählt, den Zündstoff nicht gleich am Anfang rauszuhauen ist clever. Ich würde mir einfach wünschen, dass, wenn schon ein Dialog stattfindet, man die Gelegenheit nutzt um seinen Mitmenschen zu zeigen wie man diese Personen argumentativ stellt. Vielleicht gelingt es ja in Teil 2… nix für ungut.

          • sfadmin

            Ich verstehe Ihre Kritik nicht als Verriss und nehme sie auch, soweit es mein Ego zulässt, nicht persönlich. Tatsächlich weiß ich zu schätzen, dass Sie sich die Zeit dafür nehmen. Ich habe die Stoerenfriede bisher nicht als Diskussions-Format verstanden, weil es eben mein Ziel ist, hier mit Leuten zu sprechen, deren Perspektive ich eben noch nicht verstehe. Ihre Kommentare sind ein Hinweis darauf, dass diese Perspektive nicht uneingeschränkt funktioniert: weder für alle Gäste, noch für alle Hörer. Angesichts der anstehenden OB-Wahlen wird das wohl nicht mein letzter kommunalpolitischer Gast gewesen sein. Insofern lohnt es sich, darüber nachzudenken, wie ich das künftig handhaben will.

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